So 11.12.11
Konzert
Danko Jones
Biters

Danko Jones, John Calabrese und – seit vergangenem Sommer – Atom Willard stehen für Rock’n’Roll pur und verteidigen dieses Label bravourös und unantastbar in düsteren Zeiten fürs Genre. Konzerte von Danko Jones hauen rein, und zwar richtig: Breitbeinig rockend, Zunge raus und das Publikum fordernd geht Danko stets unaufhaltbar wie eine Dampfwalze seinen Weg und bleibt nimmermüde. Sex(appeal) hält nun mal fit – und Danko Jones hat definitiv eine immerwährende Überdosis davon.
Wer Danko Jones 2002 im Vorprogramm der Backyard Babies bestaunen durfte, konnte wohl bereits erahnen (oder aber höchstens hoffen auf das), was Danko in den Folgejahren ablieferten würde. Danko und die beiden Mitstreiter pushen sich und ihr Publikum seit nunmehr 7 LPs und etlichen 7-Inches von Konzert zu Konzert zu Höchstleistungen und werden euch garantiert den Arsch so richtig aufreissen. Denn seine neuste Scheibe "Below The Belt" ist wieder Werk, das zelebriert werden muss. So vereint es symbiotisch die Härte von "We Sweat Blood", den Punkrock von "Sleep Is The Enemy" und die Melodien aus "Never Too Loud" und kann durchaus als gegenwärtiger Klimax des Danko Jones’schen Schaffens verstanden werden.
Mit auf Tour vier aufstrebende Jungs aus Atlanta Namens The Biters. Im Vorprogramm von Danko Jones wagen sie die ersten Schritte in Europa – was nicht heisst, dass sie Greenhorns im Rockbusiness sind. Mit einer handvoll 7- und 10- Inches, ihrem ganz eigenen Sound zwischen Punk, Glam und Hard Rock (Valient Thorr lässt grüssen) sowie einer unglaublichen Energie und Live-Präsenz.
Dieser Abend wird euch das Testosteron übers Zwerchfell direkt ins Hirn hauen. Bleibt nur noch die Frage: «Can you hear that sound? That's the sound of love! So are you in or are you out?”
ACHTUNG:
Türöffnung 18:30
Konzertbeginn 19:30
Medienpartner: Radio Stadtfilter
Fr 09.12.11
Konzert
Beehoover
Crown

Was gibt es schöneres als ein gepflegtes Unterhaltungsduo, das in goldenen Anzügen, alle grossen Hitparadensongs spielt? Zwei Unterhaltungsduos an einem Abend im Gaswerk, die gepflegten Doom zelebrieren.
Da wäre die 2-Mann-Doom-Stoner-Kapelle Beehoover, die 2007 zum ersten Mal im Gaswerk war. Was Ingmar Petersen und Claus-Peter Hamisch aus Bass und Schlagzeug rausholen ist monströs. Ihre Songs sind ein gewaltiger Mix aus Stoner, Rock und Doom. Die zwei quetschen aus ihren Instrumenten einen brachialen Sound mit Tiefgang der Seltenheitswert hat.
Der Abend wird von Crown eröffnet. Mit der Konstellation zwei Männer, zwei Gitarren beweisen Crown, dass man trotz der wenigen Musiker keine Abstriche beim Sound machen muss. Crown zelebrieren sphärische downtempo Musik, die den Eindruck erweckt, es würde eine ganze Musikerarmee daran mitwirken. Doch hinter Crwon steckt einfache eine brilliante Zwei-Mann-Band.
So 04.12.11
Kino
Mani Matter - Warum syt dir so truurig?

Regie: Friedrich Kappeler
Wer kennt sie nicht: Den «Alpeflug», «Dr Ferdinand isch gstorbe» oder «I han es Zündhölzli azündt»? Mani Matter, der Berner Troubadour, hat bis zu seinem Tod 1972 unzählige geniale, tiefgründige und humorvolle Lieder geschaffen, die bis heute noch gesummt, gesungen und geschrummt werden und deren Texte nie an Aktualität verloren haben.
Der Dokumentarfilm „Warum syt dir so truurig“ ist eine berührende und faszinierende Annäherung an den jung verstorbenen Künstler, die das Spannungsfeld aufzeigt, in dem Mani Matter lebte: Zwischen einem bürgerlichen Leben und seiner künstlerischen Existenz.
Gespräche mit Familie und Freunden Mani Matters werden mit zahlreichen Archivaufnahmen von Livekonzerten sowie mit Interpretationen von MusikerkollegInnen wie Stephan Eicher, Kuno Lauener, Dodo Hug und Polo Hofer angereichert.
Sa 03.12.11
Konzert
Matthew Herbert
DJ Manuell & Compact Flash (live)

Experimental-Electro-Musiker Matthew Herbert präsentiert sein neues Album «One Pig» exklusiv und live am 3. Dezember im Gaswerk. Für dieses Konzeptalbum hat der englische Musiker ein Schwein durchs Leben und darüber hinaus begleitet. Neben den Musikern wird ein Koch auf der Bühne stehen und Spezialitäten vom Schwein zubereiten.
Für sein neues Album «One Pig» verfolgte der Experimental-Elektroniker Matthew Herbert das Leben eines Schweins mit Mikro und Kamera. Er hielt die Geburt, das Aufwachsen, den Gang auf die Schlachtbank, die Weiterverarbeitung, das Kochen und auch die Geräusche des Verspeisens eines Hausschweines fest. «From birth to plate», wie er es selber treffend ausdrückt. Der Brite verbrachte dazu mehrere Monate auf einer Schweinefarm und verwurstete anschliessend das gesammelte Material zu 9 Songs.
«One Pig» LIVE im Gaswerk
«One Pig» ist der finale Teil der Album-Trilogie «One». Zuvor erschien das Singer/Song-writer-Album «One One» und «One Club», bei dem Herbert Aufnahmen aus einem Club zu Songs verarbeitet hat. Den Gästen im Gaswerk in Winterthur werden Matthew Herbert und vier Musikerkollegen die Botschaft von «One Pig» live vermitteln. Zur Schlachtung liess der Veterinär Herbert nicht. Doch Geräusche gab es auch nach dem Tod des Tiers, als Herbert das Mikrofon in der Küche aufstellte. Beim Zerlegen, Zubereiten und Zerkauen. And dem Abend wird auch live zubereitet und zerkaut. So bereitet Paco Manzanares (Koch in der Villa Sträuli) auf der Gaswerk Bühne Spezialitäten vom Schwein zu.
Für eine einmalige Bildwelt und die optischen Leckerbissen sorgen Bildstörung aus Zürich. Damit alle Tanzhungrigen nach Matthew Herbert ihre Bedürfnisse stillen und sich die Nacht um die Ohren schlagen können, sorgen DJ Manuell & Compact Flash (live) für die richtigen Beats.
Sa 26.11.11
15 Jahre Gaswerk!
Tight Finks
Hukedicht USA
The Droogs
Deluded
DJ Danny Ramone

Elvis lebt! Genau, Elvis Trinkel lebt!
12 Jahre verbreiteten Hukedicht Angst, Schrecken und geile Mucke. Ihnen war es zu verdanken, dass Winterthur nicht nur Eulach- oder Velostadt sondern auch den Titel Hard Rock City trägt. Das waren noch Zeiten, als «Hulahula Hukedicht» zum Standard-Ruf eines anständigen Winterthurers gehörte. Und als Hukedicht und ihre Fans an einem Wochenende im Gaswerk rekordverdächtige 87 Fässer Bier (1740 Liter) vernichteten.
2006 hatte der Schrecken ein Ende: Wir haben die Band aus Winti-West zu Grabe getragen und 2008 während der schauerlichen «Night of Hukedead» ihre Auferstehung knapp überstanden. Von da an führten wir ein befreites und glückliches Leben.
Doch das ist jetzt vorbei. Hukedicht USA kommen nach Hard Rock City Winterthur. Wer denkt das sei eine simple Coverband, deren Musiker halt einfach ihren Vorbildern nacheifen, der hat sich gewaltig geschnitten. Hukedicht USA ist die die Reinkarnation des Dämons, der damals Hukedicht geritten hat.
Und wer froh war, als sich Hukedicht endlich den Stecker raus zogen, sollte sich vielleicht auch lieber in Sicherheit bringen. Denn Hukedicht USA bestehend aus Just Mike, Bass; Lam, Drums; Lord Thorr, Guitar und Elvis Trinkel, Voc, (wir haben ja gesagt er lebt, Anm. d. Redaktion) bezeichnen sich selbst als «most straight forward punk'n'roll line-up ever».
Dass der Dämon gerade jetzt zurückkehrt, wundert kaum. Der will bestimmt den bye-bye-sagenden Tight Finks die letzte Ehre erweisen. Der Abend ist nämlich das Abschiedskonzert der Thuner Combo, welche lange als DIE Punk-Institution des Landes gehandelt wurden. Die Band spielt im Dezember noch zwei Gigs im heimischen Café Mokka und dann ist endgültig Schuss.
Tight Finks, das sind drei bleiche Herren, die mit ihren blondierten und in alle Richtungen stehenden Haaren erfolgreich von ihrer ungesunden Hautfarbe ablenken. Sie haben sich den Titel Gutrieche-Punks eingehandelt, da so manche Dose Haarspray Backstage ihr Leben lassen musste. Auffällig ihre knallbunte aber schicke Kleidung, die im Moment vielleicht sogar wieder in Mode ist.
In den vergangenen 16 Jahren habe die Tight Finks in ganz Europa bewiesen, dass Leute die Bärndütsch reden, nicht zwangsläufig langsam sein müssen! Die Drei-Akkorde-Hitmaschine spielt nämlich zackigen, frischen Low-Budget-Punk der alten englischen Sorte. Anzusiedeln in der selben Ecke wie The Adicts, The Vibrators, The Clash oder Buzzcocks. Man kann dazu tanzen oder einfach nur sein Bier halten und mit dem Fuss wippen. Gemäss Angaben der Band sei die Musik auch für Mädchen geeignet.
An diesem Abend bereiten zwei Bands den Weg für die älteren Semester. The Droogs sind aktuell das schärfste Punkrockgeschoss Winterthurs. Die Songs des chaotischen Trios sind laut, kritisch und aggressiv. Punkrockhymnen mit Klassikerpotenzial. Deluded aus Berlin befinden sich auf kleiner Tournee durch die Schweiz und setzen ganz auf gitarrengetriebenen Kick-Ass-Punk.
Medienpartner: Radio Stadtfilter
Fr 25.11.11
Konzert
Dan Baird & Homemade Sin

Seit 2008 dürfen sich Dan Baird & Homemade Sin als Dauergast im Gaswerk bezeichnen – als gern gesehener Dauergast, um ein bisschen deutlicher zu sein. Aber dieses Jahr bei ihrem vierten Besuch im Gaswerk ist eines anders: Zum ersten Mal werden Dan Baird & Homemade Sin ohne Co-Headliner The Quireboys auftreten. Aber das soll unsere Vorfreude auf ein schweisstreibendes und deftiges Rock-Konzert keineswegs trüben.
Dan Baird und die Georgia Satellites gehören zusammen wir das Amen zur Kirche. Mit ihnen hat Dan Baird in den 80er-Jahren grosse Erfolge gefeiert. Nach diversen Soloalben hat Dan Baird sein erstes Werk mit neuer Band «Homemade Sin» veröffentlicht. Zusammen Keith Christopher, Warner E. Hodges und Mauro Magellan ist Dan Baird seit 2008 Jahr für Jahr live in Europa und Amerika unterwegs. Die alten Profis spielen saftigen Südstaaten-Boogie-Rock mit Blues- und Country-Einflüssen, wobei live aber auch durchaus mit musikalischen Überraschungen zu rechnen ist. Neben den eigenen Songs gibts bestimmt auch den einen oder anderen Georgia-Satellites-Hit zu hören. Insbesondere Freunde der elektrischen Gitarre werden hier voll auf ihre Kosten kommen!
Fr 18.11.11
Konzert
Rob Tognoni

Als Rob Tognoni im Herbst 2010 zum ersten Mal im Gaswerk gespielt hat, war fürs uns klar: Den wollen wir wieder sehen! Und auch Rob Tognoni ist das Gaswerk in bester Erinnerung geblieben. Er hat sich nämlich nach dem Gig ein Rippchen gebrochen, als er im Hotel betrunken aus dem Bett gefallen ist. Der Bruch ist vielleicht nicht die beste Erinnerung ans Gaswerk, aber er spricht doch für einen unverwechselbaren Abend und eine gute Sause. Und dieses Versprechen, können wir mit gutem Gewissen ans Publikum geben. Der tasmanische Bluesteufel Rob Tognoni ist zurück in Winterthur.
Der Australier Rob Tognoni wurde 1994 in der europäischen Musikszene von Slide-Guitar-Meister Dave Hole eingeführt. Mit seinen energiegeladenen Auftritten und kompromissloser Spielfreude hat sich Rob seither in die Herzen einer stetig wachsenden, weltweiten Fangemeinde gespielt. Mehr als 30 Jahre Bühnenerfahrung und die Unverwechselbarkeit seines Stils machen Rob Tognoni zu einem viel beachteten, fest etablierten Künstler in der Bluesrock-Szene – und zu Recht wird er mit den Grössten seines Genres in einem Atemzug genannt. Power-Bluesrock à la Rob Tognoni: fast schon ein Markenzeichen für kraftvollen, ehrlichen und sehr individuellen, kreativen Bluesrock, für mitreissende Shows und eine unglaubliche Bühnenpräsenz.
Die Initialzündung in Robs Musikerleben – ein reiner Zufall. Mit 14 besucht er das Konzert einer relativ neuen australischen Band, die gerade über den Kontinent tourt und auch einen Abstecher nach Tasmanien macht – AC/DC. Er kann kaum glauben, was er dort hört. Rob beginnt sofort damit, die im Grunde simplen Powerchords – die berühmten Gitarrengriffe, die den typischen AC/DC-Sound ausmachen – als wesentlichen Bestandteil in sein Gitarrenspiel zu integrieren. Und einiges mehr verändert sich: Rob hat der Blues jetzt so richtig gepackt – eine starke musikalische Emotion, die ihn bis heute nicht mehr losgelassen hat. Jahre später charakterisiert ihn ein Journalist mit diesen Worten: «Rob könnte einer der besten Blues-Gitarristen werden, wenn man ihm nur Gelegenheit dazu gibt.»
Sa 12.11.11
Konzert
Saviours
Superbutt
Slowtorch

Ein Abend für Metal- und Stonerrock Freunde mit drei Bands, die alle zum ersten Mal im Gaswerk zu sehen sind.
Nachdem Saviours das Gaswerk auf ihren letzten drei Europatouren ausgelassen haben, freuen wir uns, dass die Kalifornier 2011 für eins ihrer beiden Schweizer Konzerte nach Winterthur kommen. Seit 2004 sind die Herren nämlich weltweit erfolgreich unterwegs. Das Publikum sollte sich auf einen stoischen Frontalangriff von Saviours gefasst machen. Sie bedienen sich dabei den Waffen des Heavy Metal, flankiert von ein bisschen Classic- und Stonerrock und vermitteln eine herriche Fuck-You-All-Attitude. Fans und Freunde von Motörhead, Fu Manchu, Saint Vitus oder High on Fire sollten schleunigst einem Saviours-Fanclub beitreten – oder viel besser – sich die Band live im Gaswerk anschauen.
Nicht gerade viele ungarische Bands haben es zu internationale Bekanntheit gebracht. Darin sahen die Herren von Superbutt dringend Handlungsbedarf und gründeten 2000 ihre Band. Angefangen haben sie ihre musikalische Karriere mit einem Cover des AC/DC-Songs «Let There Be Rock», welches dann gleich auf das AC/DC-Tribute-Album «4,5 Volt» aufgenommen wurde. Superbutt haben sich aber dem Heavy Metal verschrieben und sich dank ihrer mitreissenden Shows einen ausgezeichneten Ruf erspielt – und das in ganz Europa. Auf der aktuellen Tour stellt Superbutt ihr neustes Album «Music For Animals» vor.
Eröffnet wird der Abend von Slowtorch aus Italien. Da Slowtorch eher trockenen Stonerrock präsentieren, ist diese Band eine super Einstimmung auf die zwei Knaller danach.
Do 03.11.11
Konzert
Balthazar
The Bony King of Nowhere

Ein Abend der ganz im Zeichen Belgiens steht. Balthazar und The Bony King Of Nowhere sind vielleicht die zwei nächsten, die sich in die lange Reihe toller Belgischer Bands mit den klingenden Namen dEUS, The Van Jets, Zita Swoon, Ghinzu oder Triggerfinger einreihen werden. Wer Beligen für seine Bands verehrt, wird diesen Abend lieben!
Jung, frech, mutig und gut‚ ob die Eigenschaften reichen, um die erste Platte "Applause" nennen zu dürfen? Bei Balthazar aus Belgien offensichtlich schon. Denn ihr selbstproduziertes Debüt ist auf viel positive Resonanz gestossen und hat gleich auch den belgischen "Music Industry Award" als bestes Album abgeräumt. Mit dem Debüt diesen Preis abzustauben hat vor Balthazar übrigen nur dEUS geschafft. Im Oktober 2011 wird das Album nun in Europa veröffentlicht.
Die fünf Herren von Balthazar sind allesamt passionierte Künstler, die nicht mal annähernd so berühmt sind, wie sie es eigentlich verdient hätten. Und genau das macht die Band dann auch so sympathisch. Ihre Songs sind simpel und doch verworren interessant, so dass ein Konzert von Balthazar nie langweilig wird. Indie und Pop gespickt mit Elektro und Hip Hop bombastisch arrangiert! Eine Bereicherung für alle Arctic-Monkeys-, Blur-, dEUS-, Gorillaz-Fans.
The Bony King Of Nowhere - zugegeben, der Name ist von Radiohead-Song "There There" abgekupfert. Und zugegeben, die Stimme von Sänger Bram Vamparys erinnert irgendwie auch an die von Thom Yorke. Aber musikalisch sind The Bony King Of Nowhere weder ein billiger Abklatsch ihrer Vorbilder, noch einfach ein weiterer guter Singer/Songwirter. The Bony King Of Nowhere werden schon jetzt als Könige des belgischen Songwritings gehandelt. Sie verzaubern mit harmonischen Songs voller Sehnsucht und Zerbrechlichkeit. Und sie überzeugen mit Melodien und Gesängen, die auch Fleet Foxes nicht besser präsentieren könnten. Nach „Als My Love“ präsentieren The Bony King Of Nowhere mit „Eleonore“ das zweite Album. Jeder Song auf der Platte wurde mit der ganzen Band an einem Stück aufgenommen. The Bony King Of Nowhere setzen auf rohen Sound und nehmen falsche Noten in Kauf anstatt uns eine zusammengeflickte und überproduzierte Platte vorzusetzen. Wie sympathisch ist das denn?
Mi 02.11.11
Konzert
'77
Smoky Pythons

Es knallt wie AC/DC, es klingt wie AC/DC, nur erkennst du komischerweise das Lied nicht... Das ist '77. Die Jungs aus Barcelona schreiben zwar ihre eigenen Lieder, aber sie kopieren den Stil ihrer australischen Rock-Olymp-Helden haargenau. Und dies in einer Perfektion und auf einem technischen Niveau, die Seltenheitswert haben! Das haben '77 bereits 2010 eindrucksvoll im Gaswerk und nachher nochmals im Widder bewiesen. Live zünden '77 ein Feuerwerk der Sonderklasse, und wenn Leadgitarrist LG Valetta die Sau raus lässt, klappt einem der Kiefer runter und man schätzt sich glücklich, Angus Young mal aus der Nähe spielen sehen zu dürfen. Auch wenn man staunt wie jung und knackig er plötzlich aussieht, der alte Sack! LG‘s Bruder Armand macht den Malcolm (ja, genau, Brüder wie bei AC/DC) und übernimmt auch gleich noch den Bon Scott tadellos – wer AC/DC mag, sollte das nicht verpassen!
Für diese Band, würde sogar die Gaswerk-Crew durch die halbe Schweiz an ein Konzert reisen (haben wir tatsächlich gemacht!). Umso mehr freuen wir uns, dass '77 den Weg zurück ins Gaswerk finden und gleich auch ihre neuste Platte «High Decibels» mitbringen.
Fr 28.10.11
Konzert
Baze
Flashdigga
DJs 5 PM & Duck Domingo

Baze - auf unzähligen Konzerte im Kollektiv der Berner Chlyklass verdiente er sich seine Sporen, und nach einer längeren Schaffenspause erschien Ende 2003 die erste Solo-EP „Himutruurig“, welche auch mit dem dazugehörigen Low-Budget Video für Aufmerksamkeit sorgte. 2011 releast Baze nun sein Album „D Party isch vrbi“. Und damit ist dann auch der Schweizer HipHop erwachsen geworden. Er ist besser denn je und das Baze-Album zeugt von dieser Entwicklung.
Im Kopf hämmerts, die Augen brennen, der Magen rebelliert, es stinkt nach abgestandenem Bier und überall liegen Becher rum, die Füsse bleiben am Boden fast kleben und den Blick ins Badezimmer wagt man lieber nicht - „D Party isch vrbi“ ist ein Kater-Album. Es handelt vom grossen Erwachen nach dem jugendlichen Rausch und wird von einer Weisheit getragen, die nicht mit Löffenl gefressen, sondern mühsam erarbeitet werden kann. Dreissig Jahre hat Baze dafür gebraucht. Also für die Weisheit, fürs Album warens nur zwei Jahre.
Baze erzählt von sich, anstatt zu predigen und berührt dabei direkter und nachhaltiger, als dies der Schweizer HipHop je zuvor getan hat. Allüre und eingeübte Pose lässt er weit hinter sich und setzt auf die neu gewonnenen Lockerheit und seinen unnachahmlichen Flow.
„D Party isch vrbi“ ist nicht einfach ein Album, das man sich zu Hause auf dem Sofa reinziehen sollte. Live sehen, dabei Party machen und den Beat in der Brust spüren, ist viel authentischer. Und wer „D Party isch vrbi“ wirklich verinnerlichen will, darf am nächsten Morgen auch gern im Gaswerk die Becher wegräumen und den klebrigen Boden putzen kommen.
Die Winterthurer Rap-Formation Flashdigga besteht aus fünf Charakteren, Burna, Cruizzel, Mic, Flexxa und Dante Mahago, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. So reichen sich Battleraps und konspirative Gesänge die Klinke in die Hand und hinter der Türe warten weitere wirre Sprechgesänge. 2010 kam ihre Debut-LP "Fluidum" auf den Markt, vier Videoclips wurden abgedreht, ausserdem waren Flashdigga für den Swiss HipHop Music Award in der Kategorier "Best Newcomer" nominiert.
Mi 26.10.11
Konzert
Samavayo
Naughty Mouse

Achtung, von Samavayo geht akute Ansteckungsgefahr aus, denn die vier Berliner Grossstadtrocker brennen lichterloh vor Leidenschaft für ihre Musik. Mit der aktuellen Veröffentlichung „Cosmic Knockout“ ist es Samavayo gelungen einen kreativen Flächenbrand auf Platte zu bannen. „Wir machen nichts anderes, als unsere Musik. Gespeist wird sie aus den gehaltvollen Quellen von psychedelischem Rock, Funk, Metal und Alternative der 90er-Jahre und dem guten alten 70er-Rocksound. Aber auch Popmelodien haben Eingang in unsere Musik gefunden“, lassen Sänger Behrang Alavi und Gitarrist Marco Wirth vermelden. Kein Wunder krallen sich die Samavayo-Songs im Ohr fest und breiten sich geradezu infektiös im ganzen Körper aus. Einmal angesteckt gibt’s leider keine Heilung, ein Aspirin für den nächsten Morgen befreit aber wenigstens von den Nebenwirkungen eines grandiosen Konzertabends.
Naughty Mouse sind die Söhne von Elvis Presley, Kyuss und The Stooges. Oder sie wärens zumindest gern. Irgendwo zwischen Desert- und Stonerrock schaffen Naughty Mouse einen ganz persönlichen Sound mit harmonischen und treibenden Riffs und einer herrlich dunklen Strömung, die mitten durch ihre Musik fliesst.
Fr 21.10.11
Konzert
Subvasion
The Oh Oh Ohs
DJ Dramaqueen

Die Geschichte von Subvasion ist eigentlich wie eine klassisch-kitschige Liebesgeschichte: Mann und Frau trifft sich bei der Arbeit, findet einander nett, flirtet erst einmal und ein bisschen später folgen Heirat, Haus, Hund und Kinder.
Im Falle von Subvasion geht die Geschichte dann so: Guts Pie Earshot und die Zürcher Musikerin L.N/A lernen sich auf der gemeinsamen Tour kennen und sind 10 Tage im Doppelpack unterwegs. Beide waren von der Musik des anderen begeistert. Ein erster musikalischer Flirt gabs bereits am zweiten Abend der Tour, als sie einen gemeinsamen Übergang zwischen den Auftritten der beiden kreierten. Dem Publikum gefiels.
Die musikalische Heirat folgte zwei Jahre später im Berliner Studio Tonbrauerei. Seit dem sind die beiden unter dem Namen Subvasion und einer ganzen Schar Songs unterwegs. So viel zur Liebesgeschichte, zugegeben der Hund fehlt.
Mit Cello, Drums und dem Electribe von L.N/A bewegen sich Subvasion live in Richtung Elektro, Ambient und Techno, ohne aber die Punk-Roots zu vergessen. Das Resultat geht durch Mark und Bein und lässt Hintern und Hüften im Takt zucken.
Die Zwei-Mann-Formation The OhOhOhs sind wilde Grenzgänger. Ein klassischer Pianist mit einem Hang zum Melodischen und Repetetiven trifft auf einen Perkussionisten der afro-kubanischen Musik mit Vorliebe für Downbeats und Funk. Eine ausufernde Premierenparty 2005 gab den Startschuss, eine alte Heimorgel auf dem Theatervorplatz und Trommeln aus dem eben gespielten Theaterstück halfen mit aus Flo und Flo The OhOhOhs werden zu lassen. Und die machen jetzt Techno. Live gespielt und mit einem hohen Improvisationsgrad. Die Längen der Tracks, die Pausen und Übergänge sind nicht festgelegt und daher in jedem Set neu, anders, gelenkt durch die Atmosphäre der Nacht und das Publikum.
Sa 15.10.11
15 Jahre Gaswerk!
Temporal Sluts
Leeches
Glowing Scars
Falls ihr die Aufnahmen von Temporal Sluts weder in eurem vollgestopften und muffigen Lieblings-CD-Laden noch im grossen Onlineshop findet, liegt das daran, dass es die Band schon so lange gibt und die alles ganz romantisch auf Vinyl aufgenommen haben. In den 90ern waren Temporal Sluts die erste (und die beste) Italo-Band, die sich dem Punkrock-Sound verschrieben hatte. Das war noch bevor, das Genre cool und trendy wurde und noch bevor einige tolle Italo-Bands ebenfalls damit starteten. Temporal Sluts spielen krachenden Punkrock beeinflusst von Heartbreakers oder den Dead Boys. Kein Wunder also, zollten sie an ihrem letzten Winti-Konzert im GG31 Johnny Thunders Tribut.
Leeches aus Como haben sich ganz dem Essen verschrieben (ein bisschen auch der Musik). Nach dem Debüt-Album «Fun Is Dead» wurde ihr zweites Werk «Eat The Leeches» fast schon zum Konzeptalbum. Es ist nicht ganz klar was die grössere Leidenschaft ist: Essen oder Musik. Ihre Liebe zum Essen geht soweit, dass Sie das Cover von Slayer «Reign In Blood» kurzerhand in «Reign In Food» unbenannten. Bekochen lassen sich Leeches übrigens am liebsten von ihren italienischen Mamas. Und wenn dann nach dem ausgiebigen Nachtessen die Bühne betreten, bieten Leeches eine einmalige Live-Show mit popigem 77er-Punk mit viel Leidenschaft, Spontanität, ordentlich Punkrock-Attitude, Schweiss und total schwachsinnigen Texten.
Den Abend eröffnen die Winterthurer Glowing Scars. Die fünf Mannen tönen etwa so als hätten Henry Rollins und Glen Danzig zusammen einen Stall voll Kinder gezeugt, die den Stooges nacheifern wollen. Nietenjacken ausgraben und die stinkenden Chucks montieren – hier gibt's Raw Power Punk fadengrad in die Fresse!